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Biographisches von Claus Schenk Graf von Stauffenberg
Chronologie des 20. Juli 1944
Familie + Attentat
Lagebaracke in der Wolfsschanze
Bildergalerie
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Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg
Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband
Alexandrine Gräfin von Üxküll-Gyllenband
Gedenkstätte Lautlingen
Gedenkstätte Stuttgart
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Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband

Bruder von Gräfin Caroline und damit Onkel der jungen Grafen von Stauffenberg. Selbst Soldat war er einer der ersten der das Wesen des Nationalsozialismus erkannte. Bereits 1939 versuchte er die Brüder für den Widerstand zu gewinnen.

Sichtweisen...

Lebenslauf

Üxküll-Gyllenband

Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband stammte aus dem deutsch- baltischen Adelsgeschlecht Uexküll. Er war Sohn von Alfred Richard August Graf Üxküll-Gyllenband (* 1838, + 1877) und Valerie geb. Gräfin Hohenthal (* 1841, + 1878).


Geboren wurde er als jüngstes Kind des Ehepaares, das damals im ungarischen Güns lebte, am 14. Februar 1877. Seine ältere Schwestern waren Alexandrine und Caroline, die Mutter Claus Schenk Graf von Stauffenbergs.


Bereits kurz nach der Geburt verstarb der unheilbar erkrankte Vater und auch die Mutter, von der die Verwandtschaft zu Gneisenau herrührt, erlebte den ersten Geburtstag ihres jüngsten Kindes nicht. So wuchsen die Kinder als Vollwaisen am Stuttgarter Hof auf, wo die Tante Olga Gräfin von Üxküll-Gyllenband (genannt "Osch") Hofdame der württembergischen Königin war. Der Kindererziehung widmete sie sich ausschließlich und heiratete nicht.


Graf Nikolaus besuchte in Stuttgart das Gymnasium und trat der Familientradition folgend 1895 als Fahnenjunker ins österreichische Militär ein. Hier darf man davon ausgehen, dass dies mit der Unterstützung und Ermutigung seines Onkels, Graf Alexander von Üxküll-Gyllenband gescha. Dieser war damals einer der höchstdekorierten Regimentskommandeure und kaiserlicher geheimer Rat in Wien. Später wurde er auch Generalinspekteur der k. u k.-Armee.


1908 verheiratete sich "Nux", so der Kosename des Grafen, mit Ida Freiin von Pfaffenhofen-Chledowsky. Der Ehe wurden drei Kinder beschieden, Alexander Reichsgraf von Üxküll-Gyllenband (* 1909, ┼ 1999), Elisabeth Reichsgräfin von Üxküll-Gyllenband, verh. von Handel (* 1911, ┼ 1980) und Olga Reichsgräfin von Üxküll-Gyllenband, verh. von Saucken (* 1920).


Zu Beginn des ersten Weltkrieges war Nikolaus Graf von Üxküll- Gyllenband als Hauptmann im k. und k. Generalstabskorps dem Generalkavallerieinspektor Carl Graf Huyn zugeordnet. Im Oktober 1917 erfolgte dann eine halbjährige Versetzung als Vertreter des österreichischen Militärattachés in Konstantinopel. Als Oberstleutnant im Generalstab verließ er 1918 die Armee und kehrte nach Deutschland zurück.


In den 1920er Jahren baute er sich eine völlig neue Existenz als Kaufmann bei einem polnischen Holzhändler auf und war von 1923 - 1934 Leiter der gräflich Tiele-Wincklerschen Vermögensverwaltung in Berlin.


Am 1. Mai 1933 trat Üxküll der NSDAP bei.


1934 begann Graf Üxküll-Gyllenband historische Studien bei Walter Elze an der Universität Berlin und wurde im August 1937 im Reichskommissariat für Preisbildung als Referent angestellt. Diese Stellung hatte er bis 1941 inne.


Er stand den Ideen des Nationalsozialismus zu Beginn positiv gegenüber, die Art und Weise der Ausführung widersprachen jedoch seinem Verständnis von Anstand, Ehre und Tradition.


1941 wurde er in die Wehrmacht einberufen. Seine Bedenken und Skrupel vermittelte er als Onkel im fortgeschrittenen Alter auch seinem Patenkind Claus und dessen Bruder Berthold Schenk Graf von Stauffenberg. Bereits 1939 wollte er beide Brüder für den Widerstand gewinnen. Zum Freund der Brüder Stauffenberg, Theodor Pfitzer, sagte Üxküll während des Frankreichfeldzuges, dass Hitler verhaftet und vor Gericht gestellt werden sollte.


1942 war Üxküll südöstlich von Leningrad, im Wolchowgebiet(Kessel von Tschudowo), eingesetzt um die dort "liegenden" Soldaten zu erfassen und diese in Kampfeinheiten zu ordnen. Die Bemühungen galten der Befestigung und Verteidigung von Tschudowo. Sein damaliger, beeindruckter Adjutant Alfred Späth schrieb später einen Bericht über den Festungskommandanten und seine menschliche und stets korrekte Art.


Anfang 1943 schritt er in Priluki/Ukraine gegen die Erschießung von Zivilisten ein. Am 29. Februar 1944[1] schied Nikolaus von Üxküll- Gyllenband als Oberst aus dem aktiven Heeresdienst aus.


Nach der schweren Verwundung seines Neffen Claus in Afrika betreute er diesen. Ende 1943 wurde er in die Umsturzpläne eingeweiht. Aufgrund seiner Erfahrungen mit Fremdvölkern und seiner hervorragenden Kenntnisse über die Donaumonarchie war er als Verbindungsoffizier zwischen dem Oberkommando des Heeres und dem Generalkommando Prag (Wehrkreis Böhmen-Mähren) vorgesehen.


Vom ausgeführten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 erfuhr er in Lautlingen, wo er mit seiner Frau Ida zu diesem Zeitpunkt im Stauffenberg´schen Schloss wohnte.


Er sagte zu seiner Schwester Caroline Schenk Gräfin von Stauffenberg: "Vergiß nie, er hat es in der höchsten Pflichterfüllung getan."


In der Nacht vom 22./23. Juli verhaftete ihn dort die Gestapo und brachten ihn zusammen mit Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg ins Gefängnis nach Rottweil. Im weiteren wurde Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband dann nach Berlin verbracht und dort inhaftiert.


Am 13. September fand die Hauptverhandlung unter dem Vorsitz von Roland Freisler vor dem Volksgerichtshof statt. Gleichzeitig waren Heinrich Graf zu Dohna-Schlobitten, Michael Graf von Matuschka und Kaplan Hermann Josef Wehrle angeklagt.


Die ihm angebotenen "goldenen Brücken" Freislers, er habe aufgrund seines Alters die Tragweite der Geschehnisse nicht überblickt, lehnte er ab und betonte er habe alles in vollem Bewusstsein und mit klarster Überlegung getan und würde jederzeit wieder so handeln.


Alle Angeklagten wurden am 14. September zum Tode verurteilt und in der Haftanstalt Plötzensee durch den Strang hingerichtet.

Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband

Blick auf Güns, heute Kőszeg